Weichhautmilben
Neben sehr vielen Milbenarten sind die Weichhautmilben die unangenehmsten. Sie sind so klein, daß man sie kaum sehen kann. Sie lieben hohe Luftfeuchtigkeit. Sie sitzen meistens in Blüten oder an frischen Trieben. Blätter und Blüten werden in ihrer Entwicklung gestört, die Blattränder rollen sich ein. Knospen öffnen sich nicht, Blätter sind nach oben gebogen.
Die Bekämpfung ist sehr schwierig und in der Regel mit biologischen Mitteln fast ausichtslos. Ein starker Rückschnitt mit zusätzlicher chemischer Behandlung sind unerläßlich.
C.pubescens
Auch als Baumchili bezeichnet ist die C.pubescens in den Hochlagen Südamerikas beheimatet. Zwei sehr charakteristische Unterscheidungsmerkmale gegenüber anderen Chilis seien erwähnt. Zum einen ist es die Behaarung aller Pflanzenteile, sowie die Ausbildung dunkler Samen (braun bis schwarz) die bis heute noch nicht eindeutig erklärt sind. Auch gibt es bis zum heutigen Tag keinen eindeutigen Nachweis einer Wildform. Die Blüten sind hell bis dunkel violett.
Obwohl oftmals als winterhart bezeichnet, sollte man diese Pflanzen vor Frost schützen. Meine Erfahrungen widersprechen den Behauptungen der Winterhärte. Alle Pflanzen die bei mir Minusgraden ausgesetzt waren sind erfroren.
Die recht lange Vegetationszeit erschwert den Anbau in unseren Breiten. Wer die Möglichkeit der frostfreien Überwinterung hat kann diese Pflanzen über mehrere Jahre pflegen. Auch ist der Ertrag ab dem zweiten Jahr in der Regel sehr viel höher.
Der Anbau sollte im Freiland erfolgen, da die Pflanzen die unterschiedlichen Tag- Nachttemperaturen zum Wachstum benötigen. Meine Versuche im GWH waren kläglich gescheitert. Auch ist somit zu erklären, warum die Rocoto nicht in den Hauptanbaugebieten im Süden der USA kultiviert werden.
Eine weiterer Unterschied zu anderen Chili sind die dickwandigen Früchte. Dadurch ist das Trocknen nur mit relativ großem Aufwand möglich. Das aus getrockneten Früchten hergestellte Pulver ist allerdings sehr gut und aromatisch.
C.baccatum
Wie in den vorherigen Beschreibungen trifft auch hier zu, daß der Ursprung in Südamerika zu suchen ist. Die Verbreitung dieser Arten ist nicht so groß, da erst nach einer langen Wachstumsphase die Blütenbildung erfolgt und somit das Abreifen der Früchte in unseren Breiten sehr in Frage gestellt ist. Wer den Anbau wagt wird in der Regel mit einem recht hohen Ertrag belohnt.
Ausgehen muß man allerdings von einer stattlichen Größe, die es oftmals nicht möglich macht die letzten Früchte in einem frostfreien Raum abreifen zu lassen. Wer den Anbau wagt, wird von dem sehr intensieven fruchtigen Aroma begeistert sein.
C. frutescens
Die Zuordnung der C.frutescens ist auch jetzt noch umstritten. So wird sie von einigen Botanikern der C.chinense zugerechnet, während Andere sie als Unterart der C.chinense ansehen. Das Rennen ist noch nicht entschieden. Der Ursprung ist wie bei allen Capsicum Südamerika.
Die bekannteste Pflanze ist sicherlich die Tabasco. Diese Pflanzen sind etwas schwieriger im Anbau. Oftmals ist erst im zweiten Jahr mir einer guten Ernte zu rechnen. Selbst angebaut habe ich diese Pflanze nicht, und möchte Wertungen nicht vornehmen.
Früchte gleich welcher Art werden bei mir nur ohne Grünanteil und ohne Kerne verwertet. Da alle C.frutescens relativ kleine Früchte haben, wird der Anbau bei mir nicht zu erwarten sein.